Deutsche in Amerika
Friedrich Wilhelm von Steuben
geb. 17.9.1730 in Magdeburg
gest. 28.11.1794 Oneida County, NY
Im Rang eines Hauptmanns aus dem Dienst in der preußischen Armee entlassen, ging er 1777 nach Amerika.
Aufgrund seines Fachwissens wurde er von George Washington zum Generalmajor und Generalinspekteur der amerikanischen Kontinentalarmee ernannt. Durch die Anwendung preußischer Drillmethoden trug er zur Disziplinierung der amerikanischen Truppen bei, welche dadurch schließlich siegten. 1779 gab er ein bis 1812 gültiges Exerzierhandbuch heraus. 1783 wurde er amerikanischer Staatsbürger.

Carl Schurz
geb. 2.3.1829 in Liblar bei Köln
gest. 14.5.1906 in New York
Wegen seiner Beteiligung an der deutschen Revolution von 1848/49 floh er über Frankreich und Großbritannien in die Vereinigten Staaten, wo er 1852 ankam. 1856 in Wisconsin beheimatet, half er dort die Republikanische Partei aufzubauen und war 1858 Anhänger des späteren Präsidenten Abraham Lincoln. Zu dieser Zeit arbeitete er als Rechtsanwalt in Milwaukee. 1861 wurde er von Lincoln als Gesandter nach Spanien geschickt, von wo er 1862 in die USA zurückkehrte. Schurz diente als Brigadegeneral in der Unionsarmee. 1863 wurde er zum Generalmajor befördert. Nach dem Krieg arbeitete er von 1865 - 69 als Journalist, als Gegner Präsident Grants wurde er 1869 - 75 Senatsmitglied. Präsident Hayes berief ihn 1877 als Innenminister in sein Kabinett. Dort reformierte er die Indianerpolitik der Regierung und blieb auf diesem Posten bis 1881. In seinen späteren Jahren arbeitete er wieder als Journalist und kehrte der Republikanischen Partei aus Protest gegen den Spanisch-amerikanischen Krieg den Rücken.

Franz Sigel
geb. 1824  in Sinsheim/Baden
gest. 1902
 Absolvent der Militärakademie in Karlsruhe war anschließend Leutnant im 4. Badischen-Infanterieregiment. Sigel emigrierte 1852 in die USA, nachdem er an der Revolutionsbewegung 1848/49 in Deutschland teilgenommen hatte. Er diente während des Bürgerkrieges 1861-65 als Divisionskommandeur in der Armee der Nordstaaten. Nach dem Krieg arbeitete Sigel als Redakteur des deutschsprachigen "Baltimore Wecker".

August Valentine Kautz
geb. 1828 in Ispringen/Baden
gest. 1895
Kautz absolvierte die Militärakademie in West Point 1852 und diente während des Mexiko-Krieges in der amerikanischen Armee. Im Bürgerkrieg kämpfte er als Brigadegeneral in der US-Kavallerie. Nach Kriegsende blieb er bei der Armee, schrieb ein Buch mit dem Titel "The Company Clerk" und war an der Verfolgung Geronimos beteiligt.

Peter Joseph Osterhaus
geb. 1823 in Koblenz
gest. 1917
Nach seiner militärischen Ausbildung in Berlin emigrierte Osterhaus nach der Revolution 1848/49 in die USA und diente als Major General in der Armee der Union. Nach dem Krieg war er US-Konsul in Frankreich.

Alexander Schimmelpfennig
geb. 1824 in Litauen
gest. 1865 in Charleston, S.C.
Schimmelpfennig war preußischer Offizier, der nach der Revolution 1848/49 in die Vereinigten Staaten auswanderte. Vor dem Bürgerkrieg arbeitete er als Journalist. Während des Krieges dient er als Brigadegeneral in der US-Armee und wird in Gettysburg verwundet. Er stirbt 1865 an Tuberkulose.

Adolf Wilhelm von Steinwehr
geb. 1822 in Blankenburg
gest. 1877
Der ehemalige preußische Offizier wandert in die USA aus, wird Farmer und nimmt am Mexiko-Krieg teil. Im Bürgerkrieg wird er Brigadegeneral in der Unionsarmee, nach dem Krieg Dozent für Geographie in Yale.

August von Willich
geb. 1810 in Braunsberg/Preußen
gest. 1878
Seine berufliche Karriere reicht vom preußischen Offizier über Zimmermann bis zum Journalisten. Während der Revolution in Deutschland 1848/49 dient er in dem gleichen badischen Freikorps wie Friedrich Engels. 1853 emigriert er in die USA. Bei Ausbruch des Bürgerkrieges fälscht er sein Geburtsdatum und macht sich 10 Jahre jünger um die Offizierslaufbahn einzuschlagen. Er dient als Brigadegeneral in der US-Armee und wird bei Stones River gefangengenommen. In der Schlacht von Reseca wird er verwundet und muß daraufhin den Dienst quittieren.

August Karl Buchel
geb. 8.10.1813 in Guntersblum bei Mainz
gest. 15.4.1864 in Mansfield, Louisiana
Er erhielt seine militärische Ausbildung an der "Ecole Militaire" in Paris und diente als Offizier in seiner Heimat, in der französischen Fremdenlegion und unter Königin Maria Christina von Spanien. Buchel wurde im karlistischen Krieg ausgezeichnet und zum Ritter geschlagen. In der Zeit danach diente er als Ausbilder in der türkischen Armee unter Ali Pascha. 1845 wanderte er nach Amerika aus und ließ sich im texanischen Karlshafen (heute Indianola) nieder. Zu Beginn des mexikanischen Krieges 1846-47 stellte er eine eigene Kompanie auf und brachte es bis zum Adjutanten bei General Zachary Taylor. Nach dem Krieg wird Buchel von Präsident Pierce zum Gebühreneinnehmer im Hafen von Lavanca, Texas ernannt. Als der Bürgerkrieg ausbricht wird er Lt. Colonel im 3. texanischen  Infanterieregiment. Ende 1861 beginnt er mit der Organisation des 1. texanischen Kavallerieregiments, welches er dann 1862 als Colonel übernimmt. Während der Schlacht von Pleasant Hill, Louisiana, wird Buchel von 7 Kugeln getroffen. Er stirbt am 15.4.1864 an diesen Verwundungen in Mansfield, Louisiana.
 

Johann Heinrich Heros von Borcke
geb. 23.7.1835 in Ehrenbreitstein bei Koblenz
gest. 10.5.1895 in Berlin
Von Borcke diente mit mehreren Unterbrechungen  in der Preussischen Armee. 1855 wurde er zum Offizier befördert. 1862 trat er aus der Armee aus um nach Amerika zu gehen. Er trat als Captain in die konföderierte Armee ein, wo er bis zum Stabschef des Kavalleriekorps der Army of Northern Virginia unter Gen. Stuart aufstieg. Im Frühjahr 1864 wird  er bei Middletown, Va. schwer verwundet. Eine Kugel tritt in seinen Hals ein, prallt an den Knochen ab und bleibt in der Lunge stecken. Von dieser Verwundung hat er sich nie wieder richtig erholt. Ende 1864 wird er von Präsident Davis mit einer militärisch/diplomatischen Mission betraut und nach England geschickt, wo er bis 1866. bleibt. Im selben Jahr meldet er sich bei Ausbruch des Deutsch-Deutschen Krieges wieder zum aktiven Dienst in der preussischen Armee, die im amerikanischen Bürgerkrieg erlittene Verwundung zwingt ihn jedoch bald wieder dazu den Dienst zu quittieren. Bis 1879 wohnt er auf den Besitzungen seines Vaters in Westpreussen und zieht nach dessen Tod auf seine eigenen Ländereien bei Giesenbrügge/Neumark. 1884 unternimmt er nochmals eine Reise in die USA um alte Kriegskameraden zu besuchen. Nach der Rückkehr zieht er nach Berlin, wo er schließlich 1895 stirbt. Heros von Borcke wurde auf seinen Ländereien bei Giesenbrügge/Neumark (heutiges Polen) beerdigt. Der Name "von Borcke" genießt auch heute noch ein sehr hohes Ansehen in den Südstaaten.